Oje: Die ÖVP will mich nicht!

Gerade wollte ich mich bei Stocki für den ÖVP-Ethikrat bewerben. Aber die ÖVP will mich nicht. Sie lehnt meinen Beitrittsantrag ab. Heute schreibe ich ihr zurück.

Sehr geehrter Herr Bundesgeschäftsführer,

Ich bin überrascht, dass Sie meine Mitgliedschaft in der ÖVP mit diesem Schreiben ablehnen, und das gleich mit doppelten “freundlichen Grüßen”.

Etwas verwundert bin ich, dass Sie dafür keine Gründe angeben.

Offensichtlich kennen Sie meine Grundsätze:

• Ich bin gegen Parteibuchwirtschaft und Postenschacher.

• Ich bin gegen Schiebungen bei militärischen Beschaffungen;

• Ich will keine Regierungsinserate in Parteimedien.

• Ich meine, dass Regierungsmitglieder das in der Privatwirtschaft übliche Maß an Integrität und Sachverstand mitbringen sollten.

• Ich halte nichts davon, dass Parteimitglieder, die Verbrechen gestanden haben, weiterhin hohe öffentliche Funktionen bekleiden.

• Mit einem Wort: Ich bin nicht korrupt.

Was davon stört Sie so, dass Sie mich nicht in die Partei lassen wollen? Mit welchen Ihrer Grundsätze stimme ich nicht überein? Und: Welche Grundsätze haben Sie überhaupt noch?

Oder waren die 50 Euro, die ich Ihnen überwiesen habe, zu wenig? Teilen Sie mir bitte mit, ab welchem Betrag ich bei Ihrer Familie dabei sein darf.

Frischer Wind

Überlegen Sie doch: Ich bin der frische Wind, der die ÖVP durchlüften könnte. Sie schreiben selbst auf Instagram: „Wir fürchten uns nicht vor der Zukunft. Wir sehen sie mit Optimismus. Wir gestalten sie!“ Wenn Sie sich nicht vor der Zukunft fürchten – warum fürchten Sie sich vor mir?

Ich frage Sie: Wäre es nicht schön, wenn Sie wieder Geschäftsführer einer Partei wären, bei deren Erwähnung die Menschen nicht sofort „Alles Gauner“ sagen?

Sie wissen wohl auch: Wenn man sich länger nicht wäscht und sich an den eigenen Gestank gewöhnt hat, wird man trotzdem merken, dass sich die, die in die Nähe kommen, die Nase zuhalten. Wäre es nicht wunderbar, wenn die Volkspartei nach langer Zeit wieder einen guten Geruch verbreiten würde?

Spende für ZackZack

Ich habe mir das ganz anders vorgestellt. „Peter, willkommen bei der Wiener Volkspartei! Wir freuen uns, dass du jetzt Familie bist und laden dich zu einem ersten Kennenlernen ein.“ Aber vielleicht passe ich wirklich nicht zu Ihnen. Vielleicht ist es besser, wenn ich mich weiter so um die ÖVP kümmere, wie ich das bisher getan habe.

Meinen ersten Mitgliedsbeitrag wandle ich in eine Spende für ZackZack um. Wenn Sie die Homepage zackzack.at aufrufen, finden Sie auf der linken Seite einen roten Button mit „Spenden“. Dort klicken Sie bitte den Betrag „50 Euro“ an und zahlen Sie ein.

Mit freundlichen Grüßen, Peter Pilz