Samstag, Dezember 6, 2025

Inflation, Steuern, Militär, Medien, Justiz: Bananenrepublik Österreich

Österreich ist eine Bananenrepublik, mit zwei Einschränkungen: Erstens wachsen in Österreich keine Bananen. Zweitens sind die Bananen wahrscheinlich wie fast alles andere teurer als in den Nachbarländern.

Solange die Parteien und Familien, die dafür verantwortlich sind, noch an der Macht sind, wird sich nur eines ändern: Mit dem Klimawandel wird es heiß genug, dass statt Äpfeln und Zwetschken bald Bananen und Ananas wachsen.

8 Bananen

Acht Bananen zieren das Wappen eines Staates, der von einer Familie politisch beherrscht wird. Dass bei uns das Einkaufen deutlich teurer kommt als in Deutschland, liegt an:

Banane 1: Preisopfer statt Preistreiber bekämpfen.

In Deutschland bekommt man nicht nur Produkte aus aller Welt, sondern auch aus Österreich billiger als bei uns. Das hat nichts mit Markt, sondern mit der Duldung des Marktmissbrauchs durch die Großen im Lebensmittelhandel zu tun. Auch sie dürften Freunde der Familie sein.

Dazu kommt ein Preistreiber: die Energiepreise, die woanders gedeckelt und nur bei uns geduldet werden.

Banane 2: Pensionen statt Milliarden

Reichtum darf bei uns nicht besteuert werden. Dafür zahlen Pensionisten jetzt nicht nur beim Einkaufen, sondern auch bei der Sozialversicherung mehr. Im Gegensatz zu vielen der Reichsten haben sie ihr Leben lang gearbeitet. Das Motto der Familie lautet: Wer reich ist, muss nicht arbeiten, also soll er auch keine Steuern zahlen.

Im Gegenzug zahlt man gerne für die nächste Wahl der Familie. Es zahlt sich aus.

Banane 3: Steuern – Betrügen statt Zahlen

Kaum ein Staat in der EU macht es Steuerbetrügern so leicht wie Österreich. Rund zwei Milliarden Euro verliert Österreich jedes Jahr, weil die Behörden Steuerschlupflöcher und Oasen großzügig übersehen.

Nach Jahrzehnten schlupflochfreundlicher Familien-Finanzminister ist Markus Marterbauer der Erste, der das ändern will – wenn ihn die Familie lässt.

Banane 4: Geldwäsche

Die internationale Geldwäscheprüfung der FATF stellt fest: Österreich steht kurz davor, auf die „Graue Liste“ abzustürzen und neben Syrien, Nigeria, dem Kongo und dem Südsudan zu landen.

Von Moskau bis Palermo weiß man: Niemand will schmutziges Geld. Damit Geld sauber wird, muss man es waschen. Von Mafia und Ndrangheta bis zu korrupten Ölprinzen und Putins Oligarchen kennt man die Adressen in Österreich.

Jahrzehntelang hat die Familie eine wirksame Bekämpfung der Geldwäsche behindert. Jetzt steht Österreich erstmals am Pranger.

Banane 5: fliegendes Schmiergeld

Im Verteidigungsministerium, so stellt die eigene Prüfkommission fest, werden Vergabeverfahren „präjudiziert“. Der Standard berichtete: „Bei der Fliegerabwehr und bei den Transportflugzeugen wurden politische Entscheidungen für ein bestimmtes System etwa öffentlichkeitswirksam verkündet.“ Das „führt in der Praxis dazu, dass ein echter Vergabewettbewerb ausgeschlossen war und nur noch ein einziges Produkt angeschafft werden konnte.“

Der Begriff für diesen Vorgang lautet „Schiebung“. Aktuell geht es um Leonardo-Kampfflugzeuge, die auf dubiose Art beschafft werden. Alles riecht bereits jetzt nach „Eurofighter“ und dem Schmiergeld, das damals Flügel bekommen hat.

Banane 6: Regierungsinserate statt Pressefreiheit

Aber warum geht das alles so einfach? Gemeinsam mit Litauen und Neuseeland liegt Trinidad/Tobago in der globalen Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen vor Österreich. 2024 fielen unsere Medien mit Platz 32 auf ein historisches Tief. Die Gründe: Inseratenkorruption, Regierungsjournalismus, Raiffeisen, Familie.

Wenn es um dubiose Russland-Geschäfte des Industriellen-Präsidenten, von Raiffeisen oder Swarovski geht, steht es immer öfter nur bei uns auf ZackZack. Die Zeiten, wo derartige Geschichten verlässlich für profil oder ZiB 2 recherchiert wurden, sind längst vorbei.

Banane 7: straffrei falsch aussagen

Vor der Justiz sind alle gleich – bis auf die Familie. Familienrichter schnipselten so lange an der Aussage des Ex-Kanzlers herum, bis nichts Falsches mehr übrigblieb. Im Gegensatz zu ihm hatte der Ex-Justizminister sogar die Falschaussage gestanden. Macht nichts, er war durcheinander.

Statt ihnen werden Journalisten, die Missstände aufdecken und Kabarettisten, die sich über Zustände lustig machen, verurteilt.  

Banane 8: Hafen am Wörthersee statt Häfen in Innsbruck

Am 2. Juni 2025 trat Karl Heinz Grasser seine Haftstrafe an. Am 22. Juli saß er mit seiner Frau Fiona statt in der Innsbrucker Haftanstalt in der Seebar Linde im Kärntner Maria-Wörth. Dort gönnten sich, wie die Kleine Zeitung berichtete, „die Turteltäubchen im Freigang ein Mittagessen“.

Mit ein paar Sundownern muss Grasser jetzt die Zeit bis zur Realisierung des neuen Plans der Justizministerin überbrücken. Sie will mehrere hundert Häftlinge freilassen, um Haftkosten zu sparen.

In Fällen wie „Grasser“ geht es um Generalprävention, also die Abschreckungswirkung der Strafe für andere. Mit Turtel-Freigängen, Sundownern und Fußfesseln wird daraus eine Generaleinladung.

Die Bananen-Regel

Es gibt eine Bananen-Grundregel: In der Bananenrepublik gelten die Gesetze nicht für alle. Die einen werden gerichtet, die anderen können es sich richten. Die einen zahlen drauf, die anderen nehmen ein. Die einen sind die Mehrheit, die anderen sind Familie.

In einer Bananenrepublik sind Gerichte nicht ganz unabhängig und Medien nicht ganz frei. Die Polizei sorgt für die Sicherheit der Familie. Das Familien-Regierungspersonal ist gleichzeitig unfähig und zu allem fähig.

Das Vertrauen in Politik, Medien und Justiz geht so vor die Hunde und bereitet den Weg für den nächsten Schritt: von der Bananenrepublik zum Regime. Ungarn hat ihn schon hinter sich. Österreich steht noch davor.

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