Harald Mahrer hat schwere Kommunikationsfehler begangen, Wöginger, so legt es seine Diversion nahe, wahrscheinlich ein schweres Delikt. In der ÖVP ist klar, wer dafür gehen muss.
Ich finde es gut, dass Harald Mahrer seine vielen Hüte nimmt. Auch vor dem Schwindel mit den internen Gehaltserhöhungen hat Mahrer in vielen Fragen schlechte ÖVP-Figur gemacht. In erster Linie scheint er aber seine eigene Interessensvertretung gewesen zu sein.
August Wöginger ist ganz anders. Auf den „Gust“ kann man sich verlassen. Wenn die Partei hobelt, kehrt er die Späne zusammen. Mahrer wollte nach oben, auch wenn oft nicht klar war, wohin. Wöginger wusste immer, wo sein Platz war.
Weichensteller
Bei Weichenstellungen gibt es immer beides: Weichen und Weichensteller. Im Gegensatz zu Wöginger wollte Mahrer immer Weichensteller sein. In der Episode, in der Christian Stocker vor Herbert Kickl kniete und ihm die Kanzlerkrone hinhielt, scheint Mahrer als unzuverlässig aufgefallen zu sein.
Hans Rauscher meint, dass das gereicht hat. Wahrscheinlich hat er recht. Klar ist jedenfalls, dass es in der ÖVP längst nicht mehr darum geht, was man angestellt hat, sondern was man mit sich anstellen lässt.
Deshalb musste Mahrer gehen und Wöginger gehalten werden. So ist das in einer Partei, die als Ganze von der WKStA in der Inseratenaffäre als Beschuldigte geführt wird.
Für die ÖVP gilt die Unschuldsvermutung.
