Die FPÖ empörte sich zuletzt tagelang über die Ausgaben für den Selenskyj-Empfang in Wien. Zwei Putin-Besuche im Jahr 2018 kosteten unter Innenminister Kickl jedoch viel mehr – allein der Gastauftritt bei Karin Kneissls Hochzeit verursachte Kosten von 223.000 Euro.
Vor wenigen Tagen wurden Zahlen für den Wien-Besuch Wolodymyr Selenskyjs heuer im Juni bekannt. Anfragebeantwortungen an FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker ergaben, dass die Gesamtkosten für Sicherheit und Aufwand des ukrainischen Präsidenten 463.000 Euro betrugen.
Auf sämtlichen ihrer Medienkanäle skandalisierten die Blauen anschließend tagelang die Ausgaben, tobten über eine “sauteure Inszenierung” oder posteten Videos des Selenskyj-Empfanges mit der Aufschrift “Hier fährt DEIN Steuergeld.” Auch der Boulevard blies die Zahlen in Schlagzeilen auf.
Dabei vergaß die Partei die Kosten in Relation zu setzen – und unterschlug, dass einem FPÖ-Innenminister Herbert Kickl zwei Putin-Besuche im Jahr 2018 noch viel mehr Steuergeld wert waren.
Putin-Besuche unter Kickl kosteten 645.389 Euro
Am 5. Juni 2018 kam Wladimir Putin im Zuge eines “Arbeitsbesuches” nach Wien. Es war der erste Staatsempfang in einem westlichen Land nach dem russischen Giftanschlag auf Sergej Skripal drei Monate zuvor.
Wie eine parlamentarische Anfragebeantwortung später zeigte, beliefen sich die Kosten für den Kurzbesuch auf insgesamt 423.000 Euro. Allein die Kosten für die Polizei ergaben damals 355.000 Euro, politisch verantwortlich war bekanntlich Innenminister Herbert Kickl, der damals in einer türkis-blauen Regierung diente. Die diesjährigen Polizekosten für Selenskyj beliefen sich laut jüngster Anfragebeantwortung auf 360.683,10 – inflationsbereinigt dürfte das sogar weit weniger sein als 2018.
Putin “beehrte” Österreich damals zwei Monate später aber gleich nochmal. Diesmal ging es um Karin Kneissls Privatvergnügen – ihre Hochzeit in der Steiermark.

Kneissl-Hochzeit kostete 222.750 Euro Steuergeld
Für das Fest der damaligen FPÖ-nominierten Außenministerin kündigte sich Putin persönlich als Stargast an. In Erinnerung bleibt der gemeinsame Tanz samt Kneissls Knicks vor dem Kreml-Herrscher. Auch diese Kurzvisite Putins verursachte beachtliche Kosten – Kickls Innenministerium bezifferte sie mit insgesamt 222.750 Euro.
Auch wenn die Ehe mittlerweile geschieden ist, hat sich die Kontaktpflege Richtung Russland für Kneissl wohl ausgezahlt – nach Aufsichtsratjobs bei dortigen Ölkonzernen ergatterte sie Stellen bei russischen Think Tanks und Universitäten und lebt mittlerweile in einem Luxus-Penthouse in einer Sicherheitszone in Sankt Petersburg.

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