Die WKStA wird Rechtsmittel gegen die Diversion im Fall August Wöginger einlegen. Das ist ein Erfolg für den Rechtsstaat – und auch für ZackZack.
In den sozialen Medien bekam ZackZack durch die “Aktion Wöginger” starken Rückhalt. Über 3000 Mal wurde das Formular für die Nichtigkeitsbeschwerde an die Generalprokurator heruntergeladen. Hunderte Male traf es unterschrieben bei der höchsten Staatsanwaltschaft Österreichs ein. Viele Teilnehmende freuten sich über die von ZackZack ins Leben gerufene Initiative.



Die Weisung aus dem Justizministerium vom Donnerstag, den 30. Oktober 2025, hat gezeigt: Öffentlicher Druck wirkt. Nicht nur die gewichtigen Einschätzungen einiger Rechtsexperten, wie etwa Martin Kreutner und Heinz Mayer, zeigten Wirkung. Sie erkannten im Fall “Wöginger” keine rechtliche Grundlage für eine Diversion. Auch die öffentliche und mediale Kritik wollte nicht verstummen.
Prominente Unterstützer der Aktion äußern sich
ZackZack holte Stellungnahmen von prominenten Unterstützern der “Aktion Wöginger” ein. Die durch Wögingers Postenschacher geschädigte Bewerberin Christa Scharf war “sehr positiv überrascht” von der kommenden Anfechtung der Diversion durch die WKStA. Sie sprach von einem großen medialen Aufschrei. “Es ist eine Genugtuung, dass es doch etwas bewirkt, wenn die Leute aufstehen – ob in Online- oder Printmedien”, sagte Scharf auf ZackZack-Anfrage.
Verfassungsjurist Heinz Mayer meint im Gespräch mit ZackZack: “Ich nehme schon an, dass der mediale Druck bei der Entscheidung eine gewisse Rolle gespielt hat”. Die Anfechtung bewerte er positiv, denn “die Umstände hätten gezeigt, dass eine problematische Entscheidung vorliegt”. Bei Wöginger hätte nach Ansicht Mayers vieles gegen eine Diversion gesprochen. Einige Rechtsexperten hätten “wichtige Bedenken geltend gemacht. Das kann man nicht einfach wegwischen”, so Mayer.
Eine mögliche Hauptverhandlung in zweiter Instanz könnte laut Mayer erst im Frühjahr 2026 stattfinden, da sich die neuen Richter erst einarbeiten müssten.
Der Informatik-Universitätsprofessor Hannes Werthner, der die “Wöginger Anregung” von ZackZack als einer der ersten unterzeichnet hatte, zeigte sich über die jüngste Wendung im Fall “Wöginger” erfreut: “In unserer demokratischen Ordnung ist noch nicht alles verloren. Es zahlt sich aus, aufzustehen und sich zu wehren”.
Titelbild: ZackZack, GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
